Gemeinschaftskunde –  Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung (WBS)

Zwei Fächer, idealerweise in der Hand einer Lehrkraft. Ab der 9. Klasse wird am Rupert-Neß-Gymnasium das einzige Fach mit Verfassungsrang unterrichtet, denn das Fach Gemeinschaftskunde wird explizit in der Landesverfassung erwähnt (siehe unten). Politische Bildung ist ab dem Schuljahr 2019/20 in den Klassen 9 und 10 durch das Fach WBS erweitert worden. Idealerweise sollen beide Fächer von einer Lehrkraft unterrichtet werden, damit fächerübergreifender Unterricht in den Sozialwissenschaften erleichtert wird. Die politische Bildung am Gymnasium soll nach dem Leitgedanken des Bildungsplanes von 2016 die Schüler*innen zu “Mündigkeit” und “Wertebildung” befähigen:

Mündigkeit

Das politische System Deutschlands kann nur dann nach demokratischen Prinzipien funktionieren, wenn es von politisch mündigen Bürgern getragen und gestaltet wird. Die Schülerinnen und Schüler zu demokratischem Denken und Handeln zu befähigen und zu ermutigen, ist die wichtigste Aufgabe der politischen Bildung, aber auch der Schule insgesamt. Die Bedeutung, die der politischen Bildung für die Demokratie beigemessen wird, zeigt sich auch darin, dass Gemeinschaftskunde nach der Landesverfassung ordentliches Lehrfach in allen Schulen ist. (Art. 21 Abs. 2 Verfassung des Landes Baden-Württemberg)

Wertebildung

Auf der Grundlage solider Fachkenntnisse entwickeln die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, um sich in der komplexen Welt der Politik orientieren zu können. Sie müssen in der Lage sein, politische Prozesse und Entscheidungen zielgerichtet zu analysieren, über diese kriterienorientiert zu urteilen und darauf aufbauend reflektiert politisch zu handeln. Ferner leistet der Unterricht einen wertvollen Beitrag zur Wertebildung, indem er dabei hilft, dass die Schülerinnen und Schüler eine demokratische Grundeinstellung entwickeln und zu selbstständig denkenden, rational urteilenden und sozial verantwortlich handelnden Staatsbürgern werden.

Es gilt, mit den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit einzuüben, eigenständig politische Meinungen zu vertreten, aber auch Kritik an den eigenen Urteilen zu tolerieren. Gesellschaftlich-politische Toleranz ist generell eine Haltung, auf die der Unterricht zielen muss. Wesentlich ist die Verinnerlichung demokratischer Grundwerte und Haltungen, die auf den Grund- und Menschenrechten basieren, wie etwa Gewaltfreiheit und Zivilcourage. Grundlegend ist die Einsicht, dass Freiheit und Verantwortung konstitutive Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung sind, die es zu sichern und weiterzuentwickeln gilt.”

Quelle: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/GK/LG (Zugriff am 16.2.21)

Neben politischer Mündigkeit und Wertebildung steht in Klasse 9 und 10 die „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“ im Mittelpunkt des Faches WBS. Für den späteren Berufseinstieg notwendige hard und soft Skills sowie eine erste Orientierung in der Wirtschaftswelt sollen hier den Klassen vermittelt werden. So werden Unternehmen in der Region besucht, das BOGY-Praktikum am Anfang der Klasse 10 wird entsprechend in WBS vor- und nachbereitet. Das Sozialpraktikum in J1 sowie zahlreiche Berufsinformationsveranstaltungen von oder bei externen Experten ab Klasse 9 bis zum Abitur sollen den Schülerinnen und Schülern helfen sich zu orientieren, auszuprobieren und so den Weg zum Traumberuf erleichtern.

Gemeinschaftskunde/WBS setzt sich zudem aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammen, so dass die Schülerinnen und Schüler durch das Fach automatisch Einblicke in verschiedene  Studienrichtungen erhalten:

Neben dem regulären Unterricht wird die politische Bildung, das politisches Engagement und der Blick der Schülerinnen und Schüler über den eigenen Tellerrand hinaus zusätzlich auch noch durch Exkursionen, Studienfahrten, den Amnesty International Briefmarathon und durch Planspiele im Rahmen von Projekt- oder Thementagen von der Fachschaft Gemeinschaftskunde gefördert. Unterstützt werden auch die Teilnahme an Model UN-Konferenzen, die Mitarbeit im Jugendgemeinderat oder im Schülerarbeitskreis (SAK) des Rupert-Neß-Gymnasiums und natürlich jedes Engagement, welches die Zivilgesellschaft stärkt.

Zudem sind seit 2005 der Leistungskurs Gemeinschaftskunde sowie eine Studienfahrt nach Berlin mit politikwissenschaftlichen Schwerpunkt fester Bestandteil des Angebotes der Oberstufe am Rupert-Neß-Gymnasium.