Chemie

„Alles ist Chemie, ohne Chemie ist alles nichts“ – wie wahr ist dieser Satz, der dem bekannten Naturwissenschaftler Justus von Liebig zugesprochen wird. Leben ohne chemische Vorgänge – unvorstellbar. Unser heutiger Lebensstandard mit Medikamenten, den modernen Materialien, den Verfahren zur Herstellung von Produkten im Bereich Lebensmittel, Kleidung und Elektronik – das alles ist ohne die Chemie gar nicht möglich. Photosynthese von Planzen – ein chemischer Vorgang; Brotbacken – ohne chemische Reaktionen nicht möglich; Metallgewinnung aus Erzen – ohne Chemie geht auch das nicht.

Wir wollen dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler die Vorgänge in unserer Umwelt besser verstehen lernen. Mit diesen Schulgrundlagen stehen ihnen dann alle Möglichkeiten einer naturwissenschaftlichen Berufsausbildung offen.

Neben den Hinweisen zum Unterricht haben wir hier auf dieser Seite auch viele Hilfen zum Chemieunterricht für Schülerinnen und Schüler von der 8. Klasse bis zur Jahrgangsstufe – diese werden laufend ergänzt.

Hinweise zum Bildungsplan und den Anforderungen im Chemieunterricht

Der Bildungsplan 2016 für das Fach Chemie orientiert sich an den von der Kultusministerkonferenz (KMK) formulierten Basiskonzepten des Faches. Er ordnet die inhaltsbezogenen Kompetenzen in die zwei Bereiche Stoff-Teilchen-Struktur-Eigenschaften und chemische Reaktionen. Der Unterrichtsgang ist aufgrund der Orientierung der Bildungsstandards an den Basiskonzepten nicht direkt aus dem Bildungsplan zu entnehmen. Unser Schulcurriculum stellt eine Brückenfunktion zwischen den Bildungsstandards und der konkreten schulischen Umsetzung in Jahresplänen dar.

In den Klassen 5 und 6 erfolgt der Unterricht im Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und Technik. Bereits dort werden Grundlagen für den Chemieunterricht gelegt. Dies betrifft insbesondere die naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen, aber auch erste inhaltsbezogene Kompetenzen des Faches Chemie. Daran knüpft unser Schulcurriculum in Klasse 8 an.

Die Schülerinnen und Schüler kommen jetzt erstmals mit der Naturwissenschaft Chemie und der ihr eigenen Fachsystematik in Berührung. Sie erlangen erstmals eine genauere Vorstellung zum besonderen Gegenstand der Chemie sowie zu den spezifischen Denk- und Arbeitsweisen dieser Naturwissenschaft und üben diese immer wieder ein. Die damit verbundenen inhaltsbezogenen und prozessbezogenen Kompetenzen werden behutsam aufeinander aufbauend weiterentwickelt.

Dabei werden für das Vorgehen im Unterricht exemplarisch Stoffe und chemische Reaktionen gewählt, die eng mit der Alltagserfahrung der Schülerinnen und Schüler verknüpft und experimentell gut erschließbar sind. Im Chemieunterricht der Klasse 8 werden alle Basiskonzepte entsprechend des Bildungsplans bereits angelegt. Diese werden im weiteren Unterricht in Klasse 9 und 10 sowie in der Kursstufe aufgegriffen und fortgeführt.

In unserem Schulcurriculum kommt dabei dem Basiskonzept Stoffe und ihre Teilchen eine besondere Bedeutung zu. Das für die Naturwissenschaft Chemie typische Denken auf zwei Ebenen, der Stoff- und der Teilchenebene, wird in Klasse 8 an einem Stoff-Teilchen-Modell erstmals eingeführt. Dabei erleben die Schülerinnen und Schüler, wie eine Modellvorstellung von Teilchen, aus denen die Stoffe bestehen, zu begründeten Hypothesen und zur begründeten Deutung chemischer Phänomene beitragen kann. Das Teilchenmodell unterscheidet bereits in Klasse 8 zwischen Atomen und Ionen bzw. Ionengruppen. Dabei wird der Bogen von der reinen Stoffchemie zu Beginn des Unterrichtsganges über die chemische Reaktion bis hin zur
Einführung von Formeln und Reaktionsgleichungen geschlagen. Diese inhaltlichen Aspekte finden sich im weiteren Verlauf in den Themenbereichen Luft und Redoxreaktionen wieder. Im Hinblick auf die quantitativen und energetischen Betrachtungen wird besonderes Augenmerk auf eine behutsame und altersgemäße Erarbeitung dieser Aspekte, unterstützt durch themenbezogene Wiederholungen im Rahmen des Schulcurriculums, gelegt.